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Kindergärten.

Für Kindergartenkinder ab fünf Jahren ist die Sammlung ein toller Spielplatz. Das hat vor allem mit der Möglichkeit zu tun, in direkten, haptischen Kontakt mit Objekten treten zu können. Für Kindergartenkinder gibt es speziell vorbereitete Bastel- und Erkundungskästen. Und wenn mal etwas kaputt geht, ist das nicht so schlimm. Es gehört vielmehr zur Geschichte der gesammelten Objekte dazu.  Im Regelfall sind das gemeinsame Öffnen von Apparaten, der Bau von nicht-elektrischen Dosentelefonen und die anschließende Demonstration elektrischer Dosentelefone (die man mit Grundschulkinder bereits bauen kann) aufregende Erkundungsreisen. Besonders das ganz unterschiedliche Klingeln der Wecker (Telefonglocken) als auch die teils ungewohnte Bedienung alter Apparate (Wählscheiben etwa) treffen immer auf hohe Begeisterung.

Schulen.

Die Sammlung Schmidt ist in herausragender Weise geeignet für Projekte mit Schulen jeder Art und SchülerInnen aller Altersstufen. Eine breite Fächerzuordnung ist sowohl möglich als auch sinnvoll. Die Geschichte technischer Kommunikationsmedien legt sowohl eine Zuordnung zu den Naturwissenschaften (Physik, Chemie) als auch dem Geschichtsunterricht nahe. Sozialkundlicher Unterricht mit gesellschaftlichen und ökonomischen Themen ist jedoch ebenfalls möglich: gerade die Bibliothek, die Verwaltungsunterlagen sowie die Vielzahl an Werbematerialien der Post und Telekom machen diese Zuordnung sinnvoll. In der Physik oder Chemie kann jedoch nicht nur spezifisch Telefonietechnik thematisiert werden, sondern auch allgemein Netzwerktechnik (hier käme auch die Informatik infrage) sowie Einführungen in Themen wie Elektromagnetismus. 

Bisherige Schulprojekte:

2000 - 2019: Ferdinand von Steinbeis Gewerbliche Schule Tuttlingen (jährlicher Projekttag )

2017-2018: Alexander-von-Humboldt-Gymnasium Konstanz (Projekttage, berufsorientiertes Praktikum)

2012 - 2013: Gemeinschaftsschule Gebhard Konstanz (Projekttage)

2012: Freie Schule Rheinklang Radolfzell (Projekttage)

2000 - 2005: Rudolf Steiner Schule Kreuzlingen (Projekte im Physikunterricht) 

Hochschulen.

Die analoge Telefonie stellt, trotz ihrer nicht zu überschätzenden Bedeutung für die Geschichte der Telekommunikation ein im deutschsprachigen Raum noch wenig gründlich erarbeitetes Forschungsthema da. Hier wären die Medien-, die Kultur-, die Geschichtswissenschaft und die Soziologie gefordert. 

Ältere Hochschulen verfügten über Lehr- und Forschungssammlungen. In den letzten Jahren haben viele Hochschulen ihre Sammlungen wiederentdeckt - etwa die HU Berlin oder die Universität Göttingen. Medienhistorische Sammlungen gehören selten dazu - eine Ausnahme ist etwa die nachrichtentechnische Sammlung der RWTH Aachen. 

Die Sammlung Schmidt ist eine ideale Lehr- und Forschungssammlung aufgrund der klaren historischen und geopolitischen Eingrenzung des Sammlungsgegenstandes, der Kombination von Objekten mit primärer und sekundärer Forschungsliteratur und der hohen Netzwerkdichte der Objekte: Hans-Dieter Schmidt hat die Kulturtechnik 'Telefonieren', nicht das Artefakt 'Telefon' zum Zentrum seiner Sammlungstätigkeit gemacht. Er denkt diese in Handlungszusammenhängen, zu denen Putzmittel, Entstörermäppchen und Werbegimmicks ebenso gehören wie die großen Schalt- und Vermittlungsschränke.